(Kommentare: 0)
Tag der Sauberen Landschaft
Tag der Sauberen Landschaft am 02.03.2024
Text Von: Heiner Albrecht - Kreiszeitung vom 04.03.2024
Foto zur Verfügung gestellt von : Anke Fahrenholz
Thedinghausen – Viele Menschen aus fast allen Ortsteilen der Samtgemeinde Thedinghausen haben sich am Sonnabendvormittag an der jährlichen Müllsammelaktion „Saubere Landschaft“ beteiligt. Bei diesem großen Freiluftfrühjahrsputz geht es darum, die Natur von dem Unrat zu befreien, den andere einfach in die Gegend geworfen haben. In diesem Zusammenhang wird oft das Wort „achtlos“ verwendet. So äußerte sich auch Bauhofleiter Kai Hübner nach der Aktion in der Gemeinde Thedinghausen, als die gesammelten Hinterlassenschaften in einem 36 Kubikmeter großen Container auf dem Bauhofplatz landeten.Aber in diesem Jahr kommt in vielen Bereichen der Wesermarsch der Aspekt Hochwasser noch dazu. „Deswegen haben wir in Horstedt einen extra Container aufgestellt“, berichtete Hübner. „Wir hatten schon bei Kontrollfahrten des Bauhofes die massiven Mengen an Treibgut wahrgenommen und uns für den Extracontainer entschieden“, so Hübner.Werner Böhm aus Horstedt war in diesem Jahr zum Sammeln verhindert, stieß aber gegen Mittag zur Sammlertruppe und berichtete von ganz großer Solidarität von Horstedtern und vielen Campern von beiden Horstedter Campingplätzen, die mit angepackt hätten. Schon bei Halbzeit der Aktion war der Container gut gefüllt und am Mittag randvoll. „Dabei konnten wir zwei großen Wiesen im Überflutungsgebiet gar nicht absuchen. Da steht noch Wasser.“ Böhm berichtete, dass dort zum späteren Zeitpunkt nachgesucht wird. Auch Treibholz, welches an Straßenrändern liegt oder noch Zufahrten von Grünflächen beeinträchtigt, soll zu einem späteren Zeitpunkt eingesammelt werden – „wenn wir mit Trecker und Anhänger hantieren können“, berichtete Böhm von einer großen Solidargemeinschaft im kleinen Weserort.
In Wulmstorf waren zahlreiche Menschen von Dorfverein und Vereinen unterwegs und machten gleich einen Frühjahrsputz im Dorf. In Wulmstorf – wie in Intschede und anderen Ortschaften – kamen Altreifen, Hundekotbeutel, Farbeimer und dergleichen zusammen, die illegal in der Natur entsorgt wurden, statt mit dem Müll zum Beppener Wertstoffhof zu fahren oder den Sperrmüll zu bestellen.
In Morsum wurden mit Bauhofmitarbeitern und Feuerwehr die Teilnehmer in Gruppen eingeteilt. Viele große und kleine Sammler packten an und liefen die Straßenzüge ab. Oft halfen Trecker mit Anhänger dabei, die gefüllten blauen Tüten am Straßenrand einzusammeln.
Aus den meisten Ortsteilen sei ihm „sehr gute Resonanz“ gemeldet worden, so Bauhofchef Hübner. Die Bruchstraße zwischen Beppen und Thedinghausen mit ihren Nebenwegen ist für Hübner immer eine besondere Strecke: „Gerade haben wir hier den Müll aufgesammelt – und keine zehn Minuten später liegt schon der nächste Unrat an der gleichen Stelle am Straßenrand. In vielen Fällen sind es Fast-Food-Verpackungen eines amerikanischen Schnellrestaurants.“
Was in früheren Jahrzehnten vermehrt aufgetreten und an der Tagesordnung war, ist dagegen nach Corona und dem Gaststättensterben in der Region fast gar nicht mehr zu beobachten – „die Hinterlassenschaften von Kohltourtrupps“. Das zumindest stellten Sammler aus Morsum fest. Allerdings wurden noch Flaschen und Dosen gefunden, die wohl aus Autofenstern geflogen waren. „Kaputte Flaschen und Scherben sind immer eine Gefahr für das Wild, welches durch das Hochwasser sowieso schon gelitten hat“, gab es Kopfschütteln seitens der Jägerschaft, die vielerorts beim Sammeln dabei war.
Trotz des Ärgernisses „Wohlstandsmüll“ gab es nach der Sammelaktion „Saubere Landschaft“ vielerorts zufriedene Gesichter. Thomas Vogel von der Ortsfeuerwehr Dibbersen-Donnerstedt hatte schon am frühen Morgen frische Brötchen gekauft. „Bratwurst rein, Senf, Ketchup drüber – und es entsteht gar kein Müll“, freute sich Vogel zum Abschluss über einen netten Ausklang samt ausgiebigem Klönschnack.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben